Peter Krupp ist seit Ende August 2023 Teil der VATRIUM-Familie. Und auch wenn der Grund für unser (erstes) Zusammentreffen kein schöner war, ist der Anlass für dieses Gespräch, das ich mit Peter Krupp führen darf, umso bedeutsamer. Wir von VATRIUM sind ungemein glücklich, dass wir Peter Krupp eine Zeit lang auf seinem Lebensweg begleiten durften.
Aber fangen wir von vorne an:
Peter Krupps Grunderkrankung ist das sogenannte Guillain-Barré-Syndrom (GBS), eine Autoimmunerkrankung, bei der das periphere Nervensystem entzündlichen Veränderungen unterliegt. Für Peter Krupp ist das aber kein Grund, nicht den Freuden des Lebens nachzugehen. Der passionierte Koch und “echte kölsche Jung” führte gemeinsam mit seiner Frau, mit der er seit 31 Jahren verheiratet ist, schon einige Jahre lang ein Restaurant in Köln Deutz. Doch im März 2023 sorgte eine verschleppte Lungenentzündung für einen drastischen Einschnitt in Herrn Krupps Leben.
„Wir haben in der Karnevalswoche im Restaurant natürlich richtig was zu tun gehabt und nach einigen Tagen ging einfach nichts mehr.", so erzählt Peter Krupp heute von dieser Zeit. Plötzlich musste es schnell gehen, seine Frau rief den Notarzt und in der Klinik angekommen verschlechterte sich sein Zustand abermals, sodass Peter Krupp für drei Wochen ins künstliche Koma versetzt werden musste.
Bereits 2011 musste Peter Krupp für ganze drei Monate ins künstliche Koma versetzt werden. Auch damals war eine Lungenentzündung der Auslöser. „Das war auch heftig, jedoch habe ich mich damals wieder schnell regeneriert.“
Dieses Mal war der Verlauf deutlich schwerwiegender, auch auf neurologischer Ebene. Die motorischen Fähigkeiten waren nach diesen drei Wochen massiv betroffen und gingen mit einer weitgehenden Lähmung einher. Eine Tracheotomie blieb unumgänglich und Peter Krupp wurde rund um die Uhr beatmet.
„Meine Familie war hier mein ganzer Halt. Meine Frau und meine Tochter standen mir so aufopferungsvoll zur Seite, das kann man nicht aufwiegen. Auch mein Sohn, jedoch auf eine ganz andere Weise. Vor 4 Jahren bin ich Opa geworden. Mein Enkel war in den schwierigen Zeiten eine große Motivation, weiterzumachen.“
„In der Klinik habe ich mich überhaupt nicht wohl und auch nicht sicher gefühlt.“ Trotz dieses Halts und all der positiven Einflüsse durch seine Familie erzählt uns Peter Krupp, einfach ausgeliefert gefühlt. Kein Wunder also, dass sich Peter Krupps Zustand während der fünf Monate Klinikaufenthalt zumindest nicht maßgeblich verbesserte.
Am 22.08.2023 wurde Peter Krupp dann in unsere Beatmungs-WG in Sankt Augustin verlegt. Weiterhin rund um die Uhr beatmet und motorisch massiv beeinträchtigt.
Aber hier beginnt auch die Geschichte des großen Genesungsweges.:
Denn das vollumfängliche Behandlungskonzept von Ergo-, Physio-, und Beatmungstherapie schlug schon bald hervorragend an. „Ich kann meine Hände wieder bewegen!“ - ein Meilenstein, von dem Peter Krupp heute berichten kann. Auch hier besucht ihn seine Familie beinahe täglich und ein klein wenig Normalität kehrt wieder in sein Leben zurück.
Peter Krupp fühlt sich in seiner WG in Sankt Augustin unglaublich wohl, er weiß die aufmerksamen Pflegerinnen und Pfleger sehr zu schätzen und auch, dass der Pflegealltag stets so angenehm und lebendig wie möglich gestaltet wird.
Das Weaning war über die letzten Wochen ein voller Erfolg. Er kann wieder durchweg eigenständig atmen, lediglich präventiv wurde er ca. 4 Stunden am Tag an das Beatmungsgerät angeschlossen. Seine Werte sind wieder alle hervorragend, sodass der nächste riesige Schritt bereits anstand:
Mitte April 2024 wurde Peter Krupp dekanüliert als auch die PEG entfernt! Alles ist super erfolgreich verlaufen, sodass er nun lediglich ein paar weitere Tage Reha vor sich hat und dann endlich wieder nach Hause darf. Die Freude ist riesig, das muss an dieser Stelle wohl kaum erwähnt werden….
Während unseres gesamten Gesprächs liegt dieser besondere Optimismus im Raum. Es ist eine wertvolle Erfahrung, mit Herrn Krupp zu sprechen und seine Lebenseinstellung kennenzulernen. Umso dankbarer sind wir von VATRIUM für diese Begegnung.
Wir haben Peter Krupp als wahrhaftig rheinische Frohnatur kennengelernt, die Freude des Lebens steht ihm ins Gesicht geschrieben und wie immer mit der Hand auf dem Herzen verspricht er heute: „Im Sommer komme ich auf meinen eigenen Füßen zum Grillen in den Garten meiner Freunde!“
Das glauben wir Ihnen sofort, Herr Krupp! Und so fällt es uns nicht schwer, Sie nun zu verabschieden.
Das gesamte Team Sankt Augustin dankt Ihnen herzlich für die Freude, die Sie ins Haus gebracht haben und wünscht Ihnen von ganzem Herzen nur das Allerbeste für Ihren weiteren Weg!
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